Zunächst haben wir eine Stadtschifffahrt um die Lübecker Altstadt gemacht. Während der einstündigen Linienfahrt in Ufernähe erlebten wir die Königin der Hanse aus einer ganz anderen Perspektive – so wie die Seefahrer und Kaufleute, die schon vor 800 Jahren mit ihren Koggen um die Stadt schipperten. Interessante Anekdoten zu Geschichte, Kultur, Architektur und dem Wandel der Zeiten erfuhren wir aus den fachkundigen Erklärungen des Kapitäns. Nach einem gemeinsamen Mittagessen ging es im Rahmen einer eigenen Stadtführung u.a. durch die „Gänge“ und zum Holstentor. Am Nachmittag besuchten wir das Marzipanhaus Niederegger. Bei einer Führung gab es allerlei Interessantes zu erfahren, natürlich durfte der Verzehr der berühmten Marzipantorte nicht fehlen.
Die verborgene Welt der Gänge und Höfe Lübecks
Die verborgene Welt der historischen Wohngänge zieht sich wie ein Labyrinth durch die Hinterhöfe fast der gesamten Altstadt und ist heute Teil des Lübecker UNESCO Welterbes und der lebendigen Stadtkultur. Einst gab es rund 180 bewohnte Gänge und Höfe, heute existieren noch etwa 90. Entstanden sind die ersten Gangbuden zu Beginn des 14. Jahrhunderts aus purem Platzmangel, denn der Handel in der Stadt blühte auf und die Bevölkerungszahl explodierte förmlich. Der Wohnraum innerhalb der Stadtmauern reichte nicht mehr aus. So kamen geschäftstüchtige Kaufleute und andere findige Hausbesitzer auf eine Idee: Sie brachen zumeist schmale Gänge durch die Vorderfronten ihrer Häuser und bauten winzige einstöckige und oft fensterlose “Buden” in ihre Hinterhöfe.